 | Großübung der Jugendfeuerwehren an der Wickerer Goldbornschule | |
Großübung der Jugendfeuerwehren mit knapp 250 Beteiligen an der Wickerer Goldbornschule

Wicker. Einmal im Jahr veranstalten die Jugendfeuerwehren des westlichen Main-Taunus-Kreises eine gemeinsame Großübung. Übungsort war diesmal die Wickerer Goldbornschule im Prälat-Müller-Weg. Für die beteiligten Jugendfeuerwehren und Jugendrotkreuz-Gruppen ist dies ein Höhepunkt des Übungs- und Ausbildungsbetriebes: Die Jugendlichen können hier zeigen, was sie das ganze Jahr über gelernt haben.
Mit rund 130 beteiligten Jugendlichen sowie weiteren rund 120 Betreuern und Helfern handelt es sich dabei um die größte Jugendfeuerwehrübung im Main-Taunus-Kreis. Mit dabei sind Jugendfeuerwehren der Städte Flörsheim, Hochheim und Hattersheim sowie die Jugendrotkreuz-Gruppen aus Flörsheim und Hattersheim.
Geübt wurden die Menschenrettung aus dem Schulgebäude (hierbei simulierten unter anderem die Wickerer Minilöscher eine Schulklasse) sowie die Brandbekämpfung im Innen- und Außenbereich. In den letzten Jahren hat es sich dabei etabliert, dass die ausrichtende Jugendfeuerwehr selbst nicht an der Übung teilnimmt, sondern die Verletztendarsteller stellt, welche diesmal mit täuschend echt wirkenden Verletzungen geschminkt waren.. Die Übung wurde altersgerecht ausgearbeitet, war jedoch auch sehr realistisch angelegt, um die Jugendlichen auf eine spätere Tätigkeit in den Einsatzabteilungen vorzubereiten.
Die Vorbereitung und Ausarbeitung der Übung übernahm Jugendfeuerwehrwart Marcel Ullrich, welcher auch gleichzeitig die Einsatzleitung am Übungstag innehat, mit seinem Team der Jugendbetreuer. Als Einsatzabschnittsleiter waren Stellv. Jugendfeuerwehrwart Christoph Löhrke („Einsatzabschnitt Innen“) und Jugendgruppenleiter Mario Kohle („Einsatzabschnitt Außen“) eingesetzt.
Unterstützung beim Auf- und Abbau, der Übungssimulation und der anschließenden Verpflegung der Übungsteilnehmer gaben die Mitglieder der Einsatzabteilung. Ebenfalls mit dabei war die Pyrotechnikgruppe des Main-Taunus-Kreises, welche für eine realistische Übungsdarstellung sorgt.
Teilnehmer der Übung
Folgende Gruppen nahmen an der Großübung 2016 teil:
• Jugendfeuerwehr Wicker (als Verletztendarsteller) - 14 Jugendliche/7 Betreuer
• Minilöscher Wicker (als Übungsdarsteller) - 23 Kinder/3 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Flörsheim - 18 Jugendliche/4 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Weilbach - 10 Jugendliche/2 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Hochheim - 18 Jugendliche/4 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Hattersheim - 15 Jugendliche/7 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Eddersheim - 11 Jugendliche/8 Betreuer
• Jugendfeuerwehr Okriftel - 7 Jugendliche/5 Betreuer
• Jugendrotkreuz Flörsheim - 9 Jugendliche/3 Betreuer
• Jugendrotkreuz Hattersheim - 6 Jugendliche/6 Betreuer
Übungsszenario
Angenommen wurde ein Brand in der Goldbornschule. Im Schulgebäude waren in der Übungsannahme noch Schüler in ihren Klassenräumen eingeschlossen und mussten gerettet werden. Einzelne flüchtende Schüler lagen auf Garagendächern (simuliert wurde hier eine Rettung über Leitern aus einem Obergeschoss). Ein Kind (dargestellt durch eine Übungspuppe) war in einen Schacht gestürzt.
Um das Übungsszenario realistisch wirken zu lassen wurde durch die Pyrotechnikgruppe des Main-Taunus-Kreises mittels Raucherzeuger und Nebelmaschinen an verschiedenen Stellen eine Rauchgasentwicklung simuliert.
Ablauf
Mit einer laut wahrnehmbaren Explosion startete die Übung. Die beteiligten Jugendgruppen wurden mit Ihren Fahrzeugen vom Bereitstellungsplatz im Wickerer Steinmühlenweg durch den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Flörsheim abgerufen.
Der Abruf erfolgte zeitversetzt, so dass die einzelnen Gruppen nach einer kurzen Anfahrt (auf den letzten Metern dann auch mit Sondersignal) sukzessive an der Goldbornschule eintrafen.
Vor Ort erhielten die einzelnen Einheiten ihren Übungsauftrag von der Einsatzleitung und begannen anschließend mit der Abarbeitung.
So mussten beispielsweise etliche Kinder aus dem Schulgebäude gerettet, ein Feuer im Außenbereich gelöscht und eine umfangreiche Wasserversorgung aufgebaut werden. Die beiden Jugendgruppen des Deutschen Roten Kreuzes bauten mit Zelten eine Verletztensammelstelle auf und versorgten und betreuten anschließend die von den Jugendfeuerwehren geretteten Verletzten.
Im Einzelnen galt es, folgende Übungsziele zu erreichen:
• Rettung einer eingeschlossenen Klasse im Erdgeschoss.
• Rettung verletzter Schüler im Erd- und Obergeschoss.
• Rettung von Personen von Garagendächern.
• Rettung einer Person aus einem Schacht.
• Erstversorgung von Verletzten nach der Rettung.
• Aufbau einer Verletztensammelstelle.
• Ablöschen eines Brandes im Außenbereich.
• Aufbau einer umfangreichen Wasserversorgung.
• Vortragen eines Löschangriffs von mehreren Seiten.
Nach rund 90 Minuten waren alle Übungsziele erreicht und die anwesenden Vertreter von Feuerwehr und Politik voll des Lobes für die Jugendlichen. Auf dem benachbarten Sportplatz gab es im Anschluss noch eine Stärkung für alle Teilnehmer, bevor es an die Heimfahrt ging.
Wir danken allen Beteiligten der Übung für die Unterstützung! Gefreut haben wir uns auch über das große Interesse der vielen Zuschauer an der Übung. Der Übungsablauf wurde von unserem Aktiven Thomas Mühl für die Zuschauer kommentiert. Mit einigen Jugendlichen gab es zwischendurch kurze Interviews. Auch dafür vielen Dank - vielleicht konnten wir damit bei dem einen oder anderen das Interesse an einer Mitarbeit in der Feuerwehr wecken.
Ein weiteres "Dankeschön" gilt dem Main-Taunus-Kreis und der Schulleitung der Goldbornschule für die Nutzung den Schulgebäudes als Übungsobjekt.
Übungsimpressionen
Die Übungsvorbereitungen sind abgeschlossen - gleich geht es los. Unsere Verletztendarsteller von Jugendfeuerwehr und Minilöschern sind bereit:
Die Übung beginnt. Es knallt und raucht, die Zuschauer sind gespannt ... und schon treffen die ersten Fahrzeuge ein:



Die ersteintreffenden Jugendfeuerwehren beginnen mit der Rettung der Verletzten. Diese Erstmaßnahmen waren in diesem Jahr der Übungsschwerpunkt:








Auch die in ihrem Klassenzimmer eingeschlossene Schulklasse (simuliert von unseren hoch motivierten Minilöschern) wird befreit:




Ebenfalls gerettet werden müssen Personen von zwei Garagendächern mit Hilfe tragbarer Leitern:


Eine weitere Person ist bei der Flucht aus dem brennenden Schulgebäude in einen Schacht gestürzt und muss mit Hilfe von technischen Geräten wieder nach oben geholt werden:

Auch im Außenbereich gab es einiges zu tun für die Jugendlichen. Beispielsweise die Vorbereitung der Rettungsmaßnahmen, Herstellung einer Wasserversorgung, Löschangriff von mehreren Seiten und das Ablöschen von Bränden:




Von den Mitgliedern der beiden Jugendrotkreuz-Gruppen wurde parallel eine Verletztensammelstelle vor der Goldbornhalle aufgebaut. Hier wurden alle Geretteten medizinisch erstversorgt:



Die Stärkung nach der Übung hatten sich alle wirklich verdient:


mk 09/2016 - Fotos: rc, st, mk