Was hat die Feuerwehr eigentlich mit Umweltschutz zu tun?


Der Schutz der Umwelt ist ein Thema, dass alle Belange der Gesellschaft berührt und alle auffordert, aktiv an Schutz der Umwelt mitzuwirken. Die Feuerwehr ist hiervon nicht ausgenommen. Das ergibt sich schon aus § 6 des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes, in dem die Aufgaben der Feuerwehr definiert sind. Hier ist von drohenden Gefahren für Leben, Gesundheit, die natürlichen Lebensgrundlagen oder Sachen die Rede. Das passt.


Ölspuren ...
Geläufig ist das Beseitigen von Ölspuren, vielleicht hat der ein oder andere Leser oder die ein oder andere Leserin schon einmal in einem entsprechenden Stau gestanden und einen solchen Einsatz quasi miterleben dürfen.
Zur Beseitigung einer Ölspur verfügt die Wickerer Feuerwehr, neben Ölbindemitteln auf den Einsatzfahrzeugen und entsprechendem Werkzeug – ganz profan Besen und Schaufeln – aber auch über einen kleinen Spezialcontainer, der im Bedarfsfall nachgeführt werden kann und weitergehendes Werkzeug und Materialien beinhaltet.

Ölspur


Brandeinsätze ...
Aber auch wenn es brennt kann die Feuerwehr diverse Gerätschaften einsetzten, um Gefahren für die Umwelt zu minimieren. Das Löschwasser zum Beispiel entnehmen wir dem allgemeinen Trinkwassernetz, um Verunreinigungen zu vermeiden wird direkt an der Entnahmestelle am Standrohr, quasi direkt am Hahn, ein so genannter Systemtrenner eingesetzt. Der funktioniert wie ein Rückschlagventil und verhindert, dass Wasser aus den Löschleitungen in das Trinkwassernetz zurückfließen kann.

Systemtrenner

Während des eigentlichen Löschvorgangs wird das Löschwasser eigentlich immer verschmutzt. Um besondere Belastungen des Abwassers zu vermeiden kann die Feuerwehr ein „Gullyei“ einsetzen und so verhindern, dass das Löschwasser in die Kanalisation gelangt. Das Ei kann man sich als robusten großen Gummiballon vorstellen. Den steckt man in den Kanalgully und pumpt es dann auf. Der Gully ist dann abgedichtet. Daneben kann man Gully und Kanaleinlässe auch anders absperren, die Bastler bei der Feuerwehr haben hier eine sehr große Expertise.


Nach dem Einsatz ...
Neben dem Technischen gibt es noch einige Verhaltensregeln im und nach einem Einsatz, um mögliche Umweltgefahren, die an einem Einsatzort entstehen können, nicht zu verschleppen und am Ort zu lassen. Vieles hat da mit Waschen und Reinigen zu tun, es kann je nach Einsatzlage notwendig sein, den Einsatzort in einen sauberen (weißen) und einen schmutzigen (schwarzen) Bereich zu unterteilen. An der Wechselschleuse wird dann eine (Not) Dekontaminationsstelle aufgebaut, die jede Einsatzkraft durchlaufen muss, wenn sie von Schwarz nach weiß wechseln will.

Hygieneplatz

Überflüssig zu erwähnen, dass es für die Einsatzkleidung spezielle Waschmaschinen gibt.


Umweltschutz fängt im Kleinen an ...
Aber auch sonst ist die Wickerer Wehr in Sachen Umweltschutz sehr aktiv. So hat sich der Feuerwehrverein im vergangenen Jahr an der Pflanzaktion des Stadt Flörsheim im Bad Weilbacher Park beteiligt. Abordnungen aller Abteilungen der Wickerer Wehr nehmen an der Aktion „Wir putzen unsere Stadt“ teil und leisten einen Beitrag für eine saubere Umwelt.

Umweltaktion

Aber auch so ganz banale Dinge wie die Verteilung der gelben Säcke oder das Einsammeln der Weihnachtsbäume macht die Jugendfeuerwehr.

Baumsammlung


Erich Appelmann - 07/2021

 

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